Ein übrig gebliebener Baumstumpf im Garten kann nicht nur unansehnlich wirken, sondern auch zur echten Stolperfalle werden. Wer nicht acht bis zehn Jahre warten will, bis das Holz auf natürliche Weise verrottet ist, hat mehrere Möglichkeiten, schneller zum Ziel zu kommen. Dabei stehen das Ausgraben, das kontrollierte Kompostieren und das Fräsen zur Auswahl – jede Methode mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.
Ausgraben – gründlich, aber kraftintensiv
Die wohl gründlichste Methode ist das vollständige Ausgraben des Baumstumpfs samt Wurzeln. Besonders bei Bäumen mit flach verlaufendem Wurzelwerk gelingt das relativ rasch. Bei Tiefwurzlern wie Fichten oder Tannen hingegen kann die Arbeit mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Eine praktische Abkürzung bietet das Freilegen der oberen Erdschicht, gefolgt vom Zerschneiden der Wurzeln mit einer Kettensäge. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass keine Erde an den Wurzeln haftet – sonst wird die Sägekette schnell stumpf. Ersatzketten sind mit 10 bis 30 Euro zwar erschwinglich, dennoch ist Vorsicht geboten.
Kompostieren – natürliche Zersetzung beschleunigen
Wer Geduld hat und körperlich weniger Aufwand betreiben möchte, kann den Stumpf direkt vor Ort kompostieren. Dazu wird er mit einer Kettensäge tief und kreuzweise eingeschnitten – ähnlich einem Schachbrett. Alternativ können auch mehrere tiefe Löcher in das Holz gebohrt werden, etwa mit einem starken Holzbohrer und Akkuschrauber.
In diese Öffnungen kommt eine Mischung aus halb zersetztem Kompost, organischem Dünger und – falls vorhanden – einem Schnellkomposter. Der Kompost bringt Pilzsporen und Mikroorganismen mit, die den Abbauprozess beschleunigen. Da Holz selbst nur wenig Nährstoffe bietet, hilft der Dünger dabei, den Mikroorganismen eine gute Nahrungsgrundlage zu bieten. Die Methode braucht zwar Zeit, funktioniert aber auf natürliche Weise.
Fräsen – schnell und professionell
Für größere Baumstümpfe bietet sich der Einsatz einer Stubbenfräse an. Diese Maschinen sind mittlerweile kompakter gebaut und lassen sich auch von geübten Hobbygärtnern bedienen. Die Miete für einen Tag liegt je nach Anbieter zwischen 90 und 150 Euro. Vor der Nutzung sollte eine gründliche Einweisung erfolgen, ebenso ist Schutzkleidung Pflicht.
Die Fräse ist mit Hartmetallzähnen ausgestattet, die sich problemlos durch das Holz arbeiten. Auf diese Weise lassen sich sowohl der oberirdische Teil des Stumpfs als auch flache Wurzeln in kurzer Zeit zerkleinern – meist bis zu einer Tiefe von 10 bis 15 Zentimetern. Die übrig gebliebenen Holzspäne können einfach im Boden verbleiben und verrotten mit der Zeit. Abschließend wird die Fläche mit Erde aufgefüllt.
Alternative Nutzung: Baumstumpf als Rankhilfe
Nicht jeder Baumstumpf muss sofort entfernt werden. Höhere Stümpfe, die im Garten nicht stören, können auch kreativ genutzt werden – etwa als Rankhilfe für Kletterpflanzen wie Clematis oder Efeu. So wird aus einem scheinbaren Hindernis ein dekoratives Element im Garten.