Kaum ein Fleischprodukt lässt sich in der Küche vielseitiger verwenden als Faschiertes. Gleichzeitig gehört es zu den heikelsten Lebensmitteln. Wichtige Hinweise zur Haltbarkeit, der richtigen Zubereitung und wie die klassische Zutat sogar für KI-Marketing genutzt wird.
Ein Klassiker in vielen Varianten
Ob für Sugo Bolognese, Burger, Fleischlaberl, Aufläufe oder Pfannengerichte: Faschiertes zählt zu den vielseitigsten Zutaten in der österreichischen Küche. Fleischhauereien und Supermärkte bieten meist reines Rindsfaschiertes, gemischtes Faschiertes – aus Schweine- und Rindsfaschiertem – sowie reines Schweinefaschiertes an. Letzteres, oft auch als Mett bekannt, wird mit Salz, Gewürzen und Zwiebelwürfeln traditionell roh auf Brot oder einer Semmel gegessen.
Achtung: Faschiertes ist leicht verderblich
Rohes Faschiertes ist extrem schnell verderblich, da die zerkleinerten Fleischfasern eine große Angriffsfläche für Keime bieten. An der Fleischtheke gekauftes Faschiertes sollte deshalb immer am selben Tag verzehrt oder zubereitet werden. Abgepacktes Faschiertes hält sich etwas länger, sollte aber maximal zwei Tage und keinesfalls länger als bis zum angegebenen Verbrauchsdatum aufbewahrt werden.
Die richtige Lagerung und Frischeprüfung
Verbraucherschützer empfehlen, besonders im Sommer für den Einkauf eine Kühltasche mitzunehmen, um eine Unterbrechung der Kühlkette zu vermeiden. Im Eiskasten sollte Faschiertes immer an der kältesten Stelle gelagert werden, also auf der Glasplatte über der Gemüselade. Bereits gegart hält es sich gekühlt bis zu zwei Tage. Alternativ kann man Faschiertes auch einfrieren: Bei minus 18 Grad ist es sowohl roh als auch gegart maximal drei Monate haltbar.
Ob Faschiertes noch frisch ist, erkennt man am besten am Geruch. Frisches Faschiertes sollte neutral und mild riechen. Verdorbenes Fleisch riecht dagegen säuerlich und streng. Auch eine dunkel verfärbte Oberfläche deutet darauf hin, dass das Fleisch nicht mehr gut ist. Graue Flecken sind dagegen kein eindeutiges Anzeichen mangelnder Frische; die Farbe kann auch dadurch entstehen, dass nur wenig Sauerstoff an das Fleisch gelangt ist. Generell sollte Rindsfaschiertes eine überwiegend dunkelrote, gemischtes eine sattrote und Schweinefaschiertes eine hellrosa Farbe aufweisen. Da frisches Fleisch so gut wie kein Wasser verliert, sollte bei abgepacktem Faschiertem möglichst kein Saft ausgetreten sein.
Hygiene in der Küche und die richtige Sorte
Wichtig ist, beim Zubereiten von rohem Faschiertem auf Hygiene zu achten: Vor und nach der Küchenarbeit die Hände gründlich waschen. Messer und Geschirr, das mit dem Fleisch in Berührung gekommen ist, gut mit heißem Wasser abspülen und nicht ungereinigt zum Schneiden von Rohkost verwenden. Das Fleisch sollte immer vollständig durchgaren und keine rötlichen Stellen mehr aufweisen.
Je nach Gericht eignet sich eine andere Sorte: Gemischtes Faschiertes darf maximal 30 Prozent Fett enthalten und eignet sich besonders gut für Fleischlaberl, da es durch den relativ hohen Fettanteil besonders saftig ist. Rindsfaschiertes enthält bis zu 20 Prozent Fett, ist daher etwas kalorienärmer und schmeckt besonders kräftig. Es ist beispielsweise für Sugo Bolognese oder zum Füllen von Gemüse ideal. Für das klassische Gericht Königsberger Klopse wird traditionell Kalbsfaschiertes verwendet, manche Rezepte sehen eine Mischung aus Kalbs- und Rindsfaschiertem vor.
Vom Fleischlaberl zum KI-Burger: Marketing-Innovationen
Während das Faschierte in der heimischen Küche ein traditioneller Bestandteil ist, geht der Fast-Food-Riese McDonald’s in Italien einen gänzlich neuen Weg. Dort wird der Burger, eine der Paradedisziplinen für Faschiertes, für eine saisonale Kampagne digital neu erfunden.
McDonald’s Italien launcht „Frankenstein Burger Lab“
McDonald’s Italien hat seine App anlässlich von Halloween in ein digitales Horror-Labor verwandelt. In diesem „Frankenstein Burger Lab“ können Kunden zu Wissenschaftern werden und mittels KI-gestützter Mash-ups ihren eigenen „Frankenstein Burger“ kreieren.
Das innovative In-App-Erlebnis, das mit der Werbeagentur Leo Italy entwickelt wurde, verwandelt die Kunden in verrückte Schöpfer. Im Stil eines Gruselfilms der 1930er-Jahre können Nutzer zwei beliebige Menüpunkte aus über 50 Kombinationen digital „zusammennähen“. Begleitet von Blitz und Donner und blubbernden Reagenzgläsern wird die eigene Kreation sprichwörtlich „geboren“. Nutzer können ihrem Burger einen Namen geben und ihn auf Social Media teilen. Die Kampagne knüpft damit an den viralen #McHack-Trend an, bei dem Fans Menüpunkte mischen, um neue Geschmackskombinationen zu erfinden.
Eine gruselige Omnichannel-Aktivierung
Sobald man sich im „Frankenstein Burger Lab“ befindet, kann man die einzelnen Komponenten bestellen und den Burger im echten Leben nachbauen. Um diese immersive Markenaktivierung zu unterstützen, setzte McDonald’s auf eine voll integrierte Medienstrategie.
OMD leitete die Omnichannel-Planung, die digitale und soziale Werbung sowie Außenwerbung mit QR-Codes umfasst, die neugierige Kunden zurück zur App leiten. Parallel dazu kuratierte die Branded-Entertainment-Einheit FUSE ein Live-Event in Mailand für Konsumenten, Influencer und Creators. Hier erhielten sie eine greifbare Version des digitalen Labors, in der sie ihre monströsen Burger-Kreationen verkosten und darüber berichten konnten.
Was man von diesem Burger-Mash-Up lernen kann
Die „Frankenstein Burger“-Kampagne von McDonald’s ist ein spielerisches Beispiel dafür, wie man eine saisonale Kampagne innovativ gestalten kann, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Die wichtigsten Erkenntnisse: App-basierte KI-Erlebnisse ermöglichen es Marken, interaktive, digitale Aktivierungen zum Leben zu erwecken. Die Integration von Social-Media-Trends wie #McHack gibt Raum für Co-Kreation und Personalisierung. Zudem verstärkt ein reales Event (wie das Labor in Mailand) die digitale Dynamik und festigt die Community.