Bromelien bringen mit ihren kräftigen Farben in Orange, Rot oder Gelb exotisches Ambiente in jede Wohnung. Wer einige grundlegende Pflegetipps beachtet, darf sich über eine pflegeleichte und zugleich faszinierende Zimmerpflanze freuen.
Die Bromelie gehört zur Familie der Ananasgewächse und stammt ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas. Die meisten Sorten zeichnen sich durch lange, grüne Blätter aus, die sich am unteren Ende zu einer trichterförmigen Rosette zusammenfügen. Aus der Mitte dieses Trichters wächst die auffällige Blüte – genauer gesagt die farbigen Hochblätter, die oft für die Blüte gehalten werden.
Richtig gießen: Der Trichter ist entscheidend
Wie auch Orchideen wachsen viele Bromelien in ihrer natürlichen Umgebung nicht im Boden, sondern auf Bäumen. Ihre Wurzeln dienen hauptsächlich der Verankerung – Wasser und Nährstoffe nehmen sie großteils über den Blatttrichter auf. Deshalb sollte das Gießwasser, idealerweise kalkarm oder Regenwasser, direkt in diesen Trichter gefüllt werden.
Ein kleiner Wasserstand sollte stets vorhanden sein, aber Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sonst Fäulnis droht. Auch das Substrat darf nicht austrocknen und muss regelmäßig gegossen werden – der Dünger hingegen gehört ausschließlich in die Erde, nicht in den Trichter. Da Bromelien hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, profitieren sie von gelegentlichem Besprühen mit kalkarmem Wasser.
Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Orchideenerde und handelsüblicher Blumenerde. Die Pflanzen mögen einen hellen, warmen Platz, etwa auf der Fensterbank. Direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden, da sie die Blätter verbrennen kann.
Vermehrung durch Kindel: So gelingt die Nachzucht
Nach der Blüte geht die Mutterpflanze nach und nach ein – ein natürlicher Vorgang bei Bromelien. Doch bevor sie vollständig abstirbt, bildet sie seitlich sogenannte Kindel – Tochterrosetten, die zur Weiterzucht dienen. Diese Ableger sollten erst dann von der Mutterpflanze abgetrennt werden, wenn sie etwa die Hälfte ihrer Größe erreicht haben. Nur dann sind sie stark genug, um selbstständig weiterzuwachsen.
Ein bewährter Trick, um die Entwicklung neuer Triebe zu beschleunigen, ist der Einsatz von Äpfeln. Legt man einen reifen Apfel neben die Pflanze oder direkt in den Topf, setzt dieser das Reifegas Ethylen frei. Dieses gasförmige Pflanzenhormon regt die Blütenbildung in den jungen Trieben an. Um den Effekt zu verstärken, kann die Pflanze samt Apfel mit einer durchsichtigen Abdeckung wie einer Käseglocke abgedeckt werden. So konzentriert sich das Ethylen rund um die Pflanze.
Die alte Mutterpflanze sollte möglichst lange im Topf verbleiben. Denn solange sie noch nicht vollständig vertrocknet ist, versorgt sie die Kindel mit Nährstoffen und unterstützt ihr gesundes Wachstum.
Fazit
Mit etwas Know-how ist die Pflege von Bromelien auch für Einsteiger gut machbar. Wer auf die richtige Gießtechnik achtet, für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgt und beim Vermehren Geduld zeigt, wird mit einer tropischen Zimmerpflanze belohnt, die nicht nur das Auge erfreut, sondern auch für ein Stück Natur im eigenen Zuhause sorgt.