25 September 2025
Japan Open: Alcaraz trotzt Verletzungsschock, Fritz kämpft sich nach Laver-Cup-Triumph weiter

Japan Open: Alcaraz trotzt Verletzungsschock, Fritz kämpft sich nach Laver-Cup-Triumph weiter

Die Top-Stars Carlos Alcaraz und Taylor Fritz haben bei ihrem Auftakt bei den Kinoshita Group Japan Open Tennis Championships in Tokio am Donnerstag hart kämpfen müssen, sicherten sich aber beide ihren Platz in der nächsten Runde. Während die Nummer 1 der Welt, Alcaraz, einen Schreckmoment wegen einer Knöchelverletzung überstehen musste, rang der Amerikaner Fritz nach seinen Heldentaten beim Laver Cup seinen Gegner in einem Krimi nieder.

Alcaraz‘ Debüt von Verletzung und Regenpause überschattet

Für Carlos Alcaraz wurde sein erstes Match in Tokio zu einer echten Zerreißprobe. Der Weltranglistenerste setzte sich zwar schlussendlich souverän mit 6:4, 6:2 gegen den Argentinier Sebastian Baez durch, doch der Weg dorthin war steinig. Mitten im ersten Satz knickte Alcaraz bei einer Vorhand unglücklich um, ging zu Boden und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den linken Knöchel. Der Schock saß tief, sowohl beim Spieler als auch bei seinem Team.

Nach einer medizinischen Auszeit, in der sein Knöchel und seine Ferse mit einem Tapeverband stabilisiert wurden, konnte der Spanier weiterspielen. Doch die nächste Unterbrechung ließ nicht lange auf sich warten: Beim Stand von 5:4 verhinderte eine halbstündige Regenpause zunächst den Satzgewinn. Trotz der Widrigkeiten behielt Alcaraz die Nerven, sicherte sich den ersten Durchgang und fand im zweiten Satz, mit einem zusätzlich verstärkten Verband und mehr Sicherheit in seinen Bewegungen, zu seiner gewohnten Dominanz zurück.

„Ehrlich gesagt, hatte ich auch Angst“, gab Alcaraz nach dem Match zu. „Als ich umgeknickt bin, hat es sich anfangs nicht gut angefühlt. Ich bin einfach nur froh, dass ich danach gutes Tennis spielen und das Match gut beenden konnte.“ Er fügte hinzu, dass er in den ersten Minuten nach dem Vorfall große Sorgen hatte, das Match nicht beenden zu können, doch die Tests des Physiotherapeuten gaben ihm das nötige Vertrauen. „Ich versuche, in jedem Match eine Kriegermentalität zu haben.“ In der nächsten Runde trifft der topgesetzte Spanier auf Zizou Bergs.

Fritz nach Laver-Cup-Heldentaten mit Mühe zum Sieg

Auch für Taylor Fritz, die Nummer 5 der Welt, war der Auftakt in Tokio alles andere als ein Spaziergang. Nur wenige Tage nach seinem triumphalen Auftritt beim Laver Cup in San Francisco, wo er unter anderem Carlos Alcaraz und Alexander Zverev besiegte und Team World zum Sieg führte, musste er über 5.000 Meilen entfernt wieder auf den Platz. Die Strapazen des Reisens und der emotionalen letzten Woche waren ihm anzumerken.

Gegen den Kanadier Gabriel Diallo kämpfte sich der Amerikaner nach über zwei Stunden zu einem knappen 4:6, 6:3, 7:6 (3) Erfolg. Nach verlorenem ersten Satz stand Fritz im entscheidenden dritten Durchgang bei 4:5 und 5:6 kurz vor dem Aus und musste gegen den Matchverlust servieren. Doch er bewies Nervenstärke, rettete sich in den Tiebreak und dominierte diesen klar.

„Es ist definitiv eine schwierige Umstellung“, erklärte Fritz. „Die größte Herausforderung für mich war heute die Energie. Es ist schwer, die gleiche Energie wie letzte Woche aufzubringen, als Andre Agassi und das ganze Team auf der Bank saßen und uns angefeuert haben. Dazu kommt natürlich der Jetlag.“

Mit diesem Sieg untermauert Fritz seine beeindruckende Form. Es war sein 46. Sieg in diesem Jahr – nur Alcaraz hat mit 63 mehr – und sein 30. Erfolg auf Hartplatz in der laufenden Saison. Im Achtelfinale wartet nun der ungesetzte Portugiese Nuno Borges auf den als Nummer 2 gesetzten Amerikaner.