Die südkoreanische Automobilindustrie zeigt sich heuer von einer bemerkenswert robusten Seite und steuert auf ein neues historisches Hoch zu. Trotz spürbarer Belastungen durch US-Zölle haben die Exporte des Landes bis einschließlich November die Marke von 66 Milliarden US-Dollar überschritten. Wie aus den am Sonntag veröffentlichten Regierungsdaten hervorgeht, kletterten die Ausfuhren kumuliert auf exakt 66,039 Milliarden Dollar – ein Wert, der in den Annalen des Ministeriums für Handel, Industrie und Energie bisher unerreicht blieb. Sollte sich dieses Tempo in den letzten Wochen des Jahres fortsetzen, dürfte der bisherige Jahresrekord von 70,9 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2023 wohl problemlos fallen.
Globale Verschiebungen und der Hybrid-Boom
Betrachtet man den November isoliert, so beliefen sich die Autoexporte auf 6,411 Milliarden Dollar, was einem beachtlichen Anstieg von 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht; es ist das zweitbeste Novemberergebnis, das jemals verzeichnet wurde. Interessant ist hierbei die geografische Gewichtsverlagerung. Während die Lieferungen in die Europäische Union um 19,7 Prozent auf über 8,8 Milliarden Dollar anstiegen und der asiatische Markt sogar einen Sprung von 38,3 Prozent verzeichnete, kühlte sich das Geschäft mit den USA merklich ab. Die Exporte in die Vereinigten Staaten, die traditionell rund die Hälfte der Gesamtlieferungen ausmachen, sanken im Jahresvergleich um 14,2 Prozent. Dies spiegelt die direkten Auswirkungen der US-Zollpolitik wider.
Ein wesentlicher Treiber des Erfolgs bleiben umweltfreundliche Fahrzeuge. Im November wurden über 70.800 Einheiten exportiert, wobei Hybridfahrzeuge die klare Führungsrolle übernahmen. Mit 54.000 Einheiten machten sie fast 70 Prozent dieses Segments aus. Kumuliert betrachtet stiegen die Hybrid-Exporte bis November um 26,8 Prozent auf über eine halbe Million Fahrzeuge an, was die internationale Nachfrage nach dieser Brückentechnologie unterstreicht.
Der Binnenmarkt im Zeichen der Elektromobilität
Während der Export floriert, zeigt sich der heimische Markt in Südkorea differenzierter. Der Inlandsabsatz ging im November leicht um 1,1 Prozent zurück, wobei vor allem Fahrzeuge aus heimischer Produktion Federn lassen mussten (minus 5,2 Prozent). Im Gegenzug erlebten Importfahrzeuge einen wahren Höhenflug und legten um 18,2 Prozent zu. Besonders dynamisch entwickelt sich dabei der Sektor der Elektrofahrzeuge. Die kumulierten Verkaufszahlen von E-Autos schossen bis November um über 52 Prozent auf 207.119 Einheiten nach oben – ein neues Allzeithoch, das den bisherigen Jahresrekord von 2023 bereits weit hinter sich gelassen hat. Insgesamt machten umweltfreundliche Fahrzeuge, einschließlich Wasserstoff- und Plug-in-Hybrid-Modellen, fast die Hälfte aller November-Verkäufe aus.
Service-Initiativen der Importeure: Fokus auf Winterfestigkeit
Der Anstieg bei den Importfahrzeugen korreliert mit verstärkten Bemühungen internationaler Marken, ihre Präsenz durch Servicequalität zu festigen. Ein aktuelles Beispiel liefert die Geländewagenmarke Jeep, die passend zur kalten Jahreszeit eine umfassende Servicekampagne lanciert hat. Unter dem Motto, selbst im bittersten Winter entspannt zu bleiben, zielt die Aktion darauf ab, die Fahrsicherheit in den frostigen Monaten zu gewährleisten. Diese Kampagne läuft über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen bis zum 31. des kommenden Monats (Jänner) und richtet sich an alle Besitzer eines Jeep, die im „Jeep Wave“-Mitgliedschaftsprogramm registriert sind.
In den offiziellen Servicezentren im ganzen Land können Kunden dabei ihr Fahrzeug einem kostenlosen Check unterziehen lassen. Der Fokus liegt hierbei auf Komponenten, die im Winter besonders anfällig sind, wie etwa die Batterieleistung oder die Funktionalität der Heiz- und Klimasysteme. Ergänzend dazu gewährt der Hersteller einen Nachlass von 20 Prozent auf wichtige Mopar-Originalteile für den Winterbedarf, darunter Wischerblätter sowie Komponenten für Heizung und Sitzheizung. Abgerundet wird das Angebot durch kleine Aufmerksamkeiten: Bei allgemeinen Reparaturen (ausgenommen Versicherungsfälle und Rückrufe) mit einem Wert von über 200.000 Won erhalten Kunden hochwertige Pflegeprodukte für Felgen und Innenraum als Zugabe. Solche Maßnahmen illustrieren, wie Importmarken versuchen, das Vertrauen der koreanischen Konsumenten in einem kompetitiven Marktumfeld weiter auszubauen.