Vergangene Woche fand die jährliche Climate Week Konferenz erneut in New York City statt. BMW lud zum zweiten Mal in Folge Medien, Partner und Stakeholder in das Moonlight Studio in Manhattan ein. Die Bayern präsentierten ihre Fortschritte in der Wasserstofftechnologie sowie ihre umfassenden Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand zweifellos die Wasserstofftechnologie, bei der der Münchner Automobilhersteller sein aktuelles iX5-Wasserstofffahrzeug vorstellte und Pläne für die erste Serienproduktion eines Brennstoffzellenfahrzeugs für das Jahr 2028 ankündigte.
Zu den führenden Stimmen bei den Diskussionen gehörten Dr. Juergen Guldner, Projektleiter für Wasserstofftechnologie bei der BMW Group, Dr. Lewis Fulton, Direktor des Energy Futures Program an der UC Davis, und Wasserstoffexperte Dr. Jason Munster, Gründer von CleanEpic. Gemeinsam beleuchteten sie das Potenzial von Brennstoffzellenfahrzeugen und die Zukunft sauberer Energien.
Start-ups im Fokus: Lösungen für städtische Herausforderungen
Die Veranstaltung begann jedoch mit einem besonderen Blick auf Start-ups, die im Rahmen des Urban-X-Tech-Inkubators der Marke MINI ihre innovativen Lösungen präsentierten. Die Unternehmer stellten Technologien vor, die das urbane Leben transformieren und aktuelle Umweltprobleme lösen sollen. Hier ein paar Highlights:
It’s Electric: EV-Laden an der Bordsteinkante
It’s Electric, ein Start-up aus New York, stellte sein Konzept für die Bordsteinkanten-Ladung von Elektrofahrzeugen vor. Anders als traditionelle Ladesysteme, die lange Genehmigungsverfahren erfordern und hohe Kosten verursachen, nutzt It’s Electric ungenutzte elektrische Kapazitäten in Gebäuden. Die Firma legt flache Kabelkanäle unter Bürgersteigen, um die Ladeinfrastruktur kostengünstig und schnell zu installieren.
Das System ist robust ausgelegt, mit abnehmbaren Kabeln, um Ausfallzeiten und Schäden zu minimieren. Bereits in mehreren Städten im Einsatz, expandiert It’s Electric rasch und macht die Ladeinfrastruktur insbesondere in Wohngebieten und für Ride-Share-Fahrer zugänglicher.
Vycarb: Kohlenstoffspeicherung durch nachhaltige Mineralien
Vycarb konzentriert sich auf die CO2-Abscheidung und -Speicherung, indem Kohlendioxid in Bikarbonat umgewandelt wird, das im Wasser gelöst wird und somit dauerhaft gebunden ist. Das Unternehmen betreibt Pilotprojekte in verschiedenen Teilen New Yorks und kann in Echtzeit den CO2-Abbau nachweisen, was eines der größten Probleme des CO2-Kompensationsmarkts angeht. Vycarb plant, seine Technologie auf globaler Ebene zu skalieren, um jährlich Gigatonnen CO2 zu entfernen. Ein Demonstrationsprojekt läuft derzeit im Brooklyn Navy Yard, wo CO2 bereits aus lokalen Gewässern entfernt wird, um zu einer kohlenstoffnegativen Zukunft beizutragen.
Dollaride: Elektrifizierung der „Transit-Wüsten“
Dollaride zielt darauf ab, das bestehende Netzwerk privater Shuttlebusse in New York City, bekannt als „Dollar Vans“, zu elektrifizieren. Diese Busse sind in sogenannten Transit-Wüsten – Gebieten mit geringer Verkehrsanbindung – ein unverzichtbares Transportmittel für Millionen von New Yorkern, tragen jedoch erheblich zu den Treibhausgasemissionen der Stadt bei.
Das Clean Transit Access Program von Dollaride unterstützt Dollar-Van-Besitzer beim Umstieg auf Elektrofahrzeuge, indem es öffentliche und private Mittel zur Deckung der hohen Anfangsinvestitionen kombiniert. Diese Initiative reduziert nicht nur Emissionen, sondern schafft auch Arbeitsplätze im Bereich der grünen Technologie, da Anwohner in der Wartung der neuen EV-Infrastruktur ausgebildet werden.
Virtus Solis: Solarenergie aus dem Weltraum
Virtus Solis präsentierte eine visionäre Lösung für nachhaltige Energie: Solarenergie aus dem Weltraum. Das Unternehmen plant, Solarpaneele auf Satellitenarrays zu installieren, um kontinuierlich erneuerbare Energie zu sammeln. Diese Energie soll dann per Mikrowelle zur Erde übertragen werden, was eine skalierbare und kostengünstige Quelle sauberer Energie darstellen könnte. Damit werden Herausforderungen herkömmlicher Solarenergie, wie Wetterbedingungen oder der Ausfall in der Nacht, überwunden.
Das modulare System, das mithilfe von Robotern im Weltraum zusammengebaut wird, senkt die Kosten drastisch. Bis 2030 plant Virtus Solis, das erste vollwertige System in Betrieb zu nehmen, das Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen von rund 30 Dollar pro Megawattstunde liefern soll, sobald die Produktion auf Gigawatt-Niveau skaliert ist.
Fazit: BMW treibt Wasserstoff und Nachhaltigkeit voran
Mit einer Mischung aus etablierten Technologien und zukunftsweisenden Innovationen demonstrierte BMW auf der Climate Week NYC eindrucksvoll seine Rolle als Pionier im Bereich nachhaltiger Mobilität. Die vorgestellten Start-ups boten ebenfalls vielversprechende Lösungen für eine saubere und lebenswertere Zukunft. Die Debatten und Präsentationen unterstrichen das enorme Potenzial, das Wasserstoff und innovative Technologien für die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Förderung einer grüneren Welt bieten.