21 März 2025
VW und Audi könnten Verbrennungsmotoren länger als 2033 behalten

VW und Audi könnten Verbrennungsmotoren länger als 2033 behalten

Bisher wurde davon ausgegangen, dass VW und Audi ab 2033 in Europa nur noch Elektroautos auf den Markt bringen. Doch nun verdichten sich die Hinweise darauf, dass einzelne Verbrennermodelle der beiden Volkswagen-Marken doch länger angeboten werden könnten – einschließlich Modellüberarbeitungen, die bislang nicht vorgesehen waren.

Wie die deutsche Zeitung Handelsblatt unter Berufung auf mehrere Insider berichtet, dürfte die Entscheidung über eine verlängerte Nutzung von Verbrennungsmotoren bei Volkswagen in der kommenden Investitionsplanung Anfang März fallen. Die Kernmarke VW nimmt dabei offenbar Bestseller wie den Golf, den T-Roc und den Tiguan in den Blick, die „in den 2030er-Jahren noch ein weiteres Facelift erhalten könnten, das bislang nicht geplant war“, schreibt das Handelsblatt. Auch Audi denkt demnach über eine längere Modelllaufzeit für Fahrzeuge wie den A3 nach.

Laut den Insidern könnten diese Modelle bis 2035 angeboten werden. In diesem Jahr tritt das faktische Verkaufsverbot für Verbrennungsmotoren in der EU in Kraft. Allerdings heißt es in dem Bericht weiter: „Sollte das Ende des Verbrennungsmotors in Europa […] erneut verschoben werden, wäre es durchaus denkbar, diesen Zeitraum weiter auszudehnen.“

Hintergrund dieser Überlegungen ist die Tatsache, dass sich der Markt für Elektroautos langsamer entwickelt als erwartet. Infolgedessen sind die selbst gesteckten Ziele nicht mehr realistisch, zitiert das Handelsblatt aus Konzernkreisen. VW und Audi wollen diese Informationen jedoch nicht offiziell bestätigen. Klar ist: Alle Hersteller warten derzeit auf Signale aus Brüssel, ob die CO2-Flottengrenzen und die damit verbundenen Strafen unverändert bleiben oder ob die Automobilkonzerne mehr Spielraum erhalten, um ihre CO2-Reduktionsziele zu erreichen.

Das Bekenntnis von VW, ab 2033 in Europa ausschließlich eine vollelektrische Marke zu sein, stammt aus dem Oktober 2022. Damals bevorzugte Markenchef Thomas Schäfer das zuvor festgelegte Ziel, sich „zwischen 2033 und 2035“ vom Verbrennungsmotor in Europa zu verabschieden. Das Ausstiegsdatum 2033 galt und gilt jedoch nur für Europa. In anderen Absatzmärkten wie China oder Nordamerika plant VW den vollständigen Umstieg auf Elektroantriebe zu einem späteren Zeitpunkt.

Bei Audi war der Zeitplan noch ambitionierter: Der Premiumhersteller hatte bereits vor dreieinhalb Jahren erklärt, bis 2033 schrittweise die Produktion von Verbrennungsmotoren einzustellen. Allerdings ließ Audi stets eine Hintertür für den chinesischen Markt offen. Frühere Aussagen deuten darauf hin, dass die Nachfrage dort auch nach 2033 bestehen bleiben könnte. Daher ist nicht ausgeschlossen, dass weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren aus lokaler Produktion angeboten werden.